23.12.06

FRÖHLICHE WEIHNACHTEN

Liebe Familie, Liebe Freunde, Liebe Blog-Leser,

ich hab ganz viel darüber nachgedacht was für weise und herzliche Worte ich euch für die Weihnachtstage mitgeben kann. Klar würde mir eine ganze Menge einfallen, aber dann bin ich auf einen ganz wundervollen Text gestoßen und der ist für all die kleinen Zweifler da draußen, die nicht mehr an den Weihnachtsmann und das Christkind glauben.
Die Geschichte ist eigentlich ein Antwortbrief, den der damalige Chefredakteur Francis P. Church 1897 auf der Titelseite der "Sun" veröffentlichte und der dann bis 1950 jedes Jahr erneut veröffentlicht wurde. Er beantwortet darin die Frage der achtjährigen Virginia, deren Freunde der Meinung waren es gäbe keinen Weihnachtsmann. Virginia sieht nur eine Lösung...ihr Vater sagte ihr einmal "was in der "Sun" steht ist immer wahr" und so sendet sie ihre Frage an Francis P. Church. Und dieser antwortet:

"Virginia, deine kleinen Freunde haben nicht Recht. Sie glauben nur was sie sehen; sie glauben, dass es nicht geben kann, was sie mit ihrem kleinen Geist nicht erfassen können. Aller Menschengeist ist klein, ob er nun einem Erwachsenen oder einem Kind gehört. Im Weltall verliert er sich wie ein winziges Insekt.

Ja, Virginia, es gibt einen Weihnachtsmann. Es gibt ihn so gewiss wie die Liebe und Großherzigkeit und Treue. Weil es all das gibt, kann unser Leben schön und heiter sein. Wie dunkel wäre die Welt, wenn es keinen Weihnachtsmann gäbe! Es gäbe dann auch keine Virginia, keinen Glauben, keine Poesie - gar nichts was das Leben erst erträglich machte. Ein Flackerrest an sichtbarem Schönen bliebe übrig. Aber das Licht der Kindheit, das die Welt ausstrahlt, müsste verlöschen. Es gibt einen Weihnachtsmann, sonst könntest du auch den Märchen nicht glauben.

Gewiss, du könntest deinen Papa bitten, er solle am Heiligen Abend Leute ausschicken, den Weihnachtsmann zu fangen und keiner von ihnen bekäme den Weihnachtsmann zu Gesicht - was würde das beweisen? Kein Mensch sieht ihn einfach so. Das beweist gar nichts.

Die wichtigsten Dinge bleiben meistens unsichtbar. Die Elfen zum Beispiel, wenn sie auf Mondwiesen tanzen. Trotzdem gibt es sie. All die Wunder zu denken - geschweige denn sie zu sehen - , das vermag nicht der Klügste auf der Welt. Was du auch siehst, du siehst nie alles. Du kannst ein Kaleidoskop aufbrechen und nach den schönsten Farbfiguren suchen. Du wirst einige bunte Scherben finden, nichts weiter. Warum? Weil es einen Schleier gibt, der die wahre Welt verhüllt, einen Schleier, den nicht einmal die Gewalt auf der Welt zerreißen kann. Nur Glaube und Poesie und Liebe können ihn lüften. Dann werden die Schönheit und Herrlichkeit dahinter zu erkennen sein.

"Ist das denn auch wahr?" kannst du fragen. Virginia, nichts auf der ganzen Welt ist wahrer und nichts beständiger.

Der Weihnachtsmann lebt, und er wird ewig leben. Sogar in zehnmal zehntausend Jahren wird er da sein, um Kinder wie dich und jedes offene Herz mit Freude zu erfüllen. Frohe Weihnacht, Virginia."

Besser kann man es glaube ich nicht sagen. Auch ich wünsche euch eine frohe Weihnacht und drei wirklich tolle, herzliche und kuschelige Feiertage.

Herzlichst...Eure Katrin